Mehr Einsatz vom Berliner Senat für Obdachlose gefordert

Mehr Einsatz vom Berliner Senat für Obdachlose gefordert

Berlin (epd). Träger der Berliner Kältehilfe haben angesichts des Zuzugs von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine erhöhte Anstrengungen von Senat und Bezirken zur Überwindung der Obdachlosigkeit in der Stadt gefordert. Es gebe noch große Hürden bei der Umsetzung der Senatsstrategie, die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden, erklärten Vertreterinnen und Vertreter von Diakonie, Berliner Stadtmission, den Johannitern und der Gebewo Pro am Donnerstag in Berlin zum Ende der Kältehilfe-Saison.

Es gebe noch zu wenige qualifizierte Hilfsangebote im Rahmen der Berliner Kältehilfe, um Menschen dauerhaft von der Straße zu holen, hieß es weiter. Die Anzahl der Notübernachtungsplätze der diakonischen Einrichtungen hätten in diesem Winter nicht reduziert werden können. Sie stellen nach eigenen Angaben insgesamt rund 70 Prozent aller Plätze für wohnungslose Menschen in Berlin zur Verfügung.

In der vergangenen Woche gab es laut Senatssozialverwaltung im Rahmen der Kältehilfe durchschnittlich 1.139 Notübernachtungsplätze, davon 130 im sogenannten 24/7-Betrieb. Davon waren rund 90 Prozent (1.025) belegt.

Die Träger der Berliner Kältehilfe gehen von mindestens 2.000 obdachlosen Menschen ohne feste Unterkunft aus. Die Dunkelziffer liege vermutlich deutlich höher. Knapp 50.000 Menschen hätten keine eigene Wohnung und müssten staatlich untergebracht werden, davon etwa 33.400 in Wohnheimen gemäß dem Allgemeinen Berliner Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG). Weitere 10.300 Menschen lebten in Unterkünften für Geflüchtete.