Faeser fordert gerechte Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen in der EU

Faeser fordert gerechte Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen in der EU

Düsseldorf (epd). Vor dem Sondertreffen der EU-Innenminister am Montag hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine und mehr Koordination durch die EU-Kommission gefordert. „Ich setze auf eine starke Steuerung, pragmatische Lösungen und eine umfassende Unterstützung der besonders belasteten Nachbarstaaten der Ukraine“, sagte Faeser der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Hier wird die EU-Kommission eine zentrale Rolle einnehmen müssen.“

Man habe einen „historischen Schulterschluss“ erreicht und in allen EU-Staaten für unbürokratischen, schnellen Schutz von Geflüchteten gesorgt, fügte die Ministerin hinzu. „Jetzt muss der zweite Schritt folgen: die gerechte Verteilung in der ganzen EU“, betonte die SPD-Politikerin. An Montagnachmittag kommen die Innenminister der EU-Staaten erneut in Brüssel zusammen, um über den Umgang mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen zu beraten.

Faeser verwies auf die historische Dimension der aktuellen Herausforderung und appellierte an die gemeinsame Verantwortung Europas: „Putins entsetzlich brutaler Krieg gegen die Ukraine hat in Europa die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst“, sagte die Ministerin. Vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen würden in die Nachbarländer flüchten, immer mehr auch nach Deutschland. „Wir Europäer müssen jetzt zeigen, was in uns steckt. Die bestmögliche Versorgung der geflüchteten Menschen ist ein großer europäischer Kraftakt“, sagte Faeser weiter.

Zugleich will die Ministerin die Luftbrücken-Aktion weiter ausbauen, die auf Initiative der Bundesregierung gestartet wurde. „Das zeigt, wie wir jetzt die Verteilung von Geflüchteten in Europa auch auf dem Luftweg organisieren können“, sagte sie. Am Freitag hatte ein erstes Flugzeug rund 130 Menschen aus der Ukraine von Moldau nach Frankfurt am Main gebracht. Auch andere Länder würden nun Luftbrücken einrichten, sagte Faeser.