Ex-Soldat wegen Terrorplänen angeklagt

Ex-Soldat wegen Terrorplänen angeklagt

Frankfurt a.M. (epd). Ein ehemaliger Soldat aus dem hessischen Glashütten im Hochtaunuskreis soll aus rassistischen Motiven Terrorpläne geschmiedet haben. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Freitag mitteilte, hat sie gegen den 22-Jährigen Anklage wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat erhoben. Sein 21-jähriger Bruder und der 64-jährige Vater sind ebenfalls angeklagt, ihnen wird Beihilfe vorgeworfen. Die Beschuldigten sitzen seit Februar 2021 in Untersuchungshaft.

Die Polizei hat den Angaben zufolge bei Durchsuchungen im Frühjahr und Sommer 2021 in dem gemeinsam genutzten Wohnhaus, in drei auf dem Hausgrundstück befindlichen Garagen und auf zwei ebenfalls im Hochtaunus befindlichen Gartengrundstücken des Vaters eine Vielzahl an Kurz- und Langwaffen, Granaten und Munition sowie verschiedene Sprengmittel gefunden. Die Anklage wirft allen drei Beschuldigten vor, gegen das Kriegswaffenkontroll-, das Sprengstoff- und das Waffengesetz verstoßen zu haben.

Dem zuletzt als Stabsdienstsoldat mit dem Dienstgrad Hauptgefreiter in Pfullendorf stationierten 22-Jährigen wirft die Anklage darüber hinaus vor, im Februar 2016 als damals noch Jugendlicher mit der Verfassung eines „Manifests“ zu einem „Bürgerkrieg gegen den Vernichtungskrieg der Juden“ begonnen zu haben. Er soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus rechtsradikaler Gesinnung geplant haben, eine Kampforganisation nach nationalsozialistischem Vorbild aufzubauen, um zunächst Deutschland und später die ganze Welt unter Einsatz von Waffen und Sprengmitteln zu erobern. Seinem Plan zufolge sollten die eroberten Gebiete sodann von Flüchtlingen und Migranten „gesäubert“ und Gefangene „medienwirksam eliminiert“ werden.

Den Ermittlungen zufolge war der Hauptbeschuldigte spätestens ab Juli 2020 entschlossen, seine Pläne umzusetzen. Dies sollen sein Bruder und sein Vater gewusst und gebilligt haben. Der 22-Jährige muss sich darüber hinaus wegen mehrerer Körperverletzungen sowie Beleidigung seiner damaligen Freundin verantworten. Deren Strafanzeige habe letztlich zur Aufnahme der Ermittlungen geführt.