Organisationen: Aufrüstung nicht zulasten von Entwicklungshilfe

Organisationen: Aufrüstung nicht zulasten von Entwicklungshilfe

Berlin (epd). Entwicklungsorganisationen haben die Bundesregierung aufgefordert, den Kampf gegen Armut und Hunger nicht zugunsten gestiegener Rüstungsausgaben zu vernachlässigen. Die Ereignisse in der Ukraine dürften den globalen Süden nicht in Vergessenheit geraten lassen, erklärten acht Organisationen, darunter Oxfam und die Welthungerhilfe, am Dienstag in Berlin vor der Veröffentlichung des Entwurfs des Bundeshaushaltes am Mittwoch.

Die Corona-Pandemie habe viele Länder um Jahre zurückgeworfen. „Wir beobachten Rückschläge bei Ernährungssicherung, Bildung, Gesundheit und sozialer Teilhabe“, hieß es in dem Appell. SPD, Grüne und FDP hätten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, mindestens 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftskraft in die Entwicklungshilfe zu investieren, erklärten die Organisationen. Dieses Ziel müsse in der Finanzplanung bis 2026 berücksichtigt werden.

Die geplanten Mehrinvestitionen für Verteidigung dürften nicht zulasten der Armutsbekämpfung gehen. Der Kampf gegen Hunger werde durch die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts wie den steigenden Nahrungsmittelpreisen zusätzlich erschwert. „Mehr denn je ist daher eine starke Entwicklungspolitik gefragt.“

Unterzeichnet wurde der Apell von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, den Freunden des Globalen Fonds, der Stiftung Gesunde Erde - Gesunde Menschen, Global Citizen, ONE, Oxfam, Save the Children und der Welthungerhilfe.