Bischof Feige hofft auf "deutliche Stellungnahme" von Kyrill

Bischof Feige hofft auf "deutliche Stellungnahme" von Kyrill

Bonn (epd). Der katholische Ökumene-Bischof Gerhard Feige erhofft sich von dem russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. „eine deutliche Stellungnahme gegen die militärische Aggression Russlands in der Ukraine“. Er sehe es als pastorale Verantwortung des Moskauer Patriarchats an, für die Gläubigen aller Religionen und Konfessionen in der Ukraine Partei zu ergreifen und für sie einzutreten, erklärte der Magdeburger Bischof, der der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz vorsitzt, am Freitag in Bonn. Es dürfe keine offene oder indirekte Legitimierung des Krieges durch religiöse Akteure geben.

Zugleich befürchtet Feige, der auch der Arbeitsgruppe „Kirche des Ostens“ in der Ökumenekommission vorsitzt, angesichts der komplexen Beziehungen zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche, den anderen orthodoxen Kirchen weltweit, der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche und der römisch-katholischen Kirche langfristige geistliche und pastorale Verwerfungen zwischen den Kirchen und ihren Gläubigen. Die Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz und die Arbeitsgruppe wollen sich dafür einsetzen, mögliche ökumenische Schäden abzuwenden.

Zuvor hatte bereits der Weltkirchenrat an Patriarch Kyrill appelliert, im Ukraine-Krieg zu vermitteln. „Erheben Sie Ihre Stimme, damit der Krieg gestoppt werden kann“, schrieb der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, in einem Brief an das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche.