Berlin (epd). Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge appelliert an die Bundesregierung, jugendlichen Flüchtlingen spezielle Hilfen zukommen zu lassen. „Zahlreiche Kinder und Jugendliche verlieren auf der Flucht ihre Familienangehörigen“, erklärte der Verband am Mittwoch in Berlin. „Sie gehören zu einer besonders vulnerablen Gruppe, ihre spezifischen Bedarfe müssen unbedingt beachtet werden.“ Nach Angaben des „Mediendienstes Integration“ haben bereits mehr als 820.000 Menschen die Ukraine gen Westen verlassen.
Europa und Deutschland sollten umgehend alle nötigen solidarischen Maßnahmen zur Aufnahme und Unterstützung flüchtender Menschen mobilisieren, forderte der Bundesverband. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass kein Unterschied zwischen flüchtenden Menschen gemacht werde: „Eine Solidarität, die diskriminiert, ist keine Solidarität.“
Zudem warb der Fachverband für den Aufbau „eines niedrigschwelligen und unbürokratischen Ankommenssystems“. Dieses müsse unbedingt die besonderen Bedarfe begleiteter und unbegleiteter Minderjähriger in den Blick nehmen und wirksam auf sie eingehen. Dazu gehöre die psychische und physische Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen, besonders für Betroffene, die von ihren Familienangehörigen getrennt worden seien. Sie bräuchten dringend spezifische psychosoziale Unterstützungsangebote, hieß es. Zudem müsse die Zusammenführung getrennter Familien und Verwandter prioritär behandelt werden.