Berlin, Jerusalem (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Hoffnung auf eine Chance der Diplomatie im Ukraine-Konflikt geäußert und vor der Gefährlichkeit der aktuellen Situation gewarnt. Das sei ein Krieg zwischen dem flächenmäßig größten Land der Welt, Russland, das zugleich eine nuklear gerüsteten Supermacht sei, und dem zweitgrößten Land Europas, der Ukraine, mit mehr als 40 Millionen Einwohnern, sagte Scholz nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett am Mittwoch in Jerusalem. Es sei nicht zu unterschätzen, mit welchen Gefahren diese Auseinandersetzung verbunden sei. Deshalb sei die Linie Deutschlands und der Nato klar: „Wir werden nicht militärisch eingreifen.“
Erneut rief er Russland auf, alle Kampfhandlungen zu beenden, ebenso wie die Attacken auf Zivilisten. Die Diplomatie müsse wieder eine Chance bekommen, sagte Scholz.
Der Kanzler hatte zuvor die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Er betonte die historische Verantwortung Deutschlands für Israel: Deutschland stehe fest an der Seite Israels, sagte er. Am Mittwochabend sollte Scholz wieder nach Berlin zurückkehren.