Nationaler Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit gefordert

Nationaler Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit gefordert

Berlin (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hat die Umsetzung des von der Bundesregierung angekündigten Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit gefordert. „Mit der Corona-Krise hat sich die ohnehin prekäre Lebenslage wohnungsloser Menschen nochmals dramatisch verschlechtert“, betonte die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Susanne Hahmann, am Dienstag in Berlin.

Um ihre Angebote weitgehend aufrechterhalten zu können, arbeiteten die Dienste und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe unter größten personellen und finanziellen Anstrengungen. Laut einer Mitgliederbefragung der Bundesarbeitsgemeinschaft vom vergangenen Herbst haben knapp 20 Prozent der Einrichtungen ihr Angebot eingeschränkt.

Wohnungsnotfallhilfe müsse explizit der kritischen Infrastruktur zugerechnet werden, forderte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft, Werena Rosenke. Spätestens die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre hätten die Notwendigkeit dieses Schritts vor Augen geführt.

Neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum seien Mechanismen erforderlich, um wohnungslosen Menschen den Zugang zu Wohnungen zu ermöglichen, etwa durch eine Quote von Wohnungen, die explizit den betroffenen Haushalten zur Verfügung stehen. „Es ist eine soziale Wohnungspolitik gefordert, die sich als Daseinsvorsorge begreift“, mahnte Rosenke. Die 100.000 geplanten Sozialwohnungen pro Jahr könnten den Mangel an bezahlbaren Wohnungen nicht genügend beheben.