Berlin (epd). Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat davor gewarnt, angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine lange aufgebaute Kontakte zwischen der Zivilgesellschaft in Russland und Deutschland abreißen zu lassen. Viele, die sich für gute Beziehungen mit Russland eingesetzt hätten, seien heute „tief enttäuscht, verbittert und frustriert“, sagte er am Sonntag im Bundestag. „Das betrifft auch mich“, bekannte Woidke, der als einziger Vertreter der Bundesländer in der Sondersitzung des Bundestags sprach.
Dennoch sei es notwendig, die Menschen zu ermuntern, sich weiter für starke Kontakte in die russische Zivilgesellschaft einzusetzen, sagte der Ministerpräsident. Es sei nicht das russische Volk, das den Krieg führe. Man müsse weiter versuchen, „auch wenn es schwierig ist, Brücken zu bauen“. Tue man das nicht, habe der russische Präsident Wladimir Putin gewonnen, sagte er.
Den russischen Angriff auf die Ukraine wertete Woidke als „Versuch, den Verlauf der Geschichte mit militärischen Mitteln zu verändern“. Es sei ein Krieg gegen Freiheit und Demokratie. „Es ist ein Krieg gegen uns alle“, sagte er.