Bericht: Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" in Kamerun entführt

Bericht: Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" in Kamerun entführt

Frankfurt a.M., Yaoundé (epd). In Kamerun sind Medienberichten zufolge fünf Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ entführt worden. Angreifer hätten das Team im äußersten Norden des westafrikanischen Landes in seiner Wohnung im Schlaf überrascht und verschleppt, berichtete der französische Auslandssender RFI am Samstag. Es wird vermutet, dass eine der islamistischen Terrororganisationen Boko Haram oder „Islamischer Staat in Westafrika“ (ISWAP) für die Tat verantwortlich ist.

Die Täter haben dem Bericht zufolge drei ausländische Mitarbeiter mit tschadischer, senegalesischer und französisch-ivorischer Nationalität und ihre beiden kamerunischen Sicherheitsmitarbeiter entführt. „Ärzte ohne Grenzen“ teilte dem Bericht zufolge mit, die Motive und die Identität der Angreifer seien nicht bekannt.

Kamerun grenzt im Norden an den Tschad und Nigeria, wo mehrere islamistische Gruppen aktiv sind und immer wieder Menschen verschleppen. Zudem kommt es im nordwestlichen, englischsprachigen Teil des französisch-dominierten Landes seit mehreren Jahren zu Aufständen und Kämpfen zwischen Separatisten und Regierungstruppen. Hunderttausende Menschen flüchteten vor der Gewalt.

Im August hatte „Ärzte ohne Grenzen“ erklärt, sich aus Teilen von Nordkamerun zurückzuziehen, nachdem lokale Behörden die Arbeit der Hilfsorganisation erschwert und ihr vorgeworfen hatten, bewaffnete Gruppen zu unterstützen.