München (epd). Als Reaktion auf die russische Militärinvasion in der Ukraine hat das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ ein Nothilfe-Paket in Höhe von einer Million Euro beschlossen. Das Geld solle Priestern und Ordensleuten zugutekommen, die im ganzen Land in Pfarreien, Flüchtlingsunterkünften, Waisenhäusern und Altenheimen arbeiteten, teilte der Geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“, Thomas Heine-Geldern, am Donnerstag in München mit.
Laut Mitteilung gehen die Hilfsgelder an die mehr als 6.000 Priester und Ordensfrauen in der ganzen Ukraine, die sowohl dem römisch-katholischen wie dem griechisch-katholischen Ritus angehören. Ein Schwerpunkt liegt auf den Regionen in der Ostukraine wie Charkiw, Odessa, Donezk, Saporischschja und der Krim. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstagmorgen nach einer wochenlangen Krise einen Angriff auf die Ukraine befohlen. Russische Truppen griffen laut Medienberichten am Donnerstag Ziele in der Ukraine an.
Der römisch-katholische Bischof Pavlo Honcharuk aus Charkiw sagte laut „Kirche in Not“, die Situation werde immer schlimmer. „Wir leben jetzt nur noch von Stunde zu Stunde.“ Immer mehr Menschen verließen den Osten der Ukraine, sagte der Bischof. „Von denen, die bleiben, kommen viele in die Pfarrhäuser und Klöster und bitten um Hilfe.“ Priester und Ordensleute teilten das Wenige, das sie zum Leben hätten, mit denen, die noch weniger hätten.