Verleih uns Frieden gnädiglich

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In Kriegszeiten sind Luthers Worte "Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten!" gute "Leihworte" gegen die Hilflosigkeit angesichts des Krieges.
Friedensaktion
Verleih uns Frieden gnädiglich
Luthers Lied kann eine Hilfe sein gegen die Hilflosigkeit angesichts des Krieges.

Der Krieg in der Ukraine erschüttert. Viele Menschen sind verunsichert. Wer das Gefühl hat, den Boden unter den Füßen zu verlieren, sucht manchmal Halt im Gebet. Aber selbst das fällt gerade vielen schwer. Die Worte wollen nicht kommen. Dann tut es gut, sich Worte zu leihen. Worte, die man nicht erfinden muss, sondern die aus einer Tradition stammen. Worte, die möglichst so alt sind, dass sie schon viele tausend Male gesprochen wurden. In der Erschütterung nicht erfinden müssen, und trotzdem nicht stumm bleiben müssen.

In Kriegszeiten sind die Worte "Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten!" solche guten "Leihworte". Sie sind ein Seufzer, ein Gebet, ein Schrei nach Hilfe. Martin Luther hat einen Wechselgesang ins Deutsche übersetzt, der schon zu seiner Zeit eine lange Tradition hatte. Der ganze Ruf lautet:

Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.

Dieser Liedruf hat mittlerweile viele verschiedene Melodien. Man kann ihn leicht auswendig lernen, weil es schon reichen kann, nur die ersten drei Worte zu kennen, dann vier, dann neun.

Wir wollen diese Worte nutzen, um uns zusammenzutun. Wir wollen uns gemeinsam unter diesen Ruf stellen. Darum werden wir in den kommenden Tagen immer wieder Aktionen mit dem Hashtag #verleihunsfrieden versehen. Es werden Aktionen sein, in denen wir einander in der Erschütterung Halt geben und uns gemeinsam für den Frieden einsetzen. In Gottesdiensten, Menschenketten, gemeinsamem Singen. Das tun wir im öffentlichen Raum, in den Social Media-Kanälen, in unseren eigenen Gemeinden und Häusern.

Das Symbol für unsere Gemeinsamkeit ist die Menschenkette. Wir glauben daran, dass wir miteinander verbunden sind. Wir zeigen es mit unseren eigenen Händen aber auch mit Menschenketten aus Papier. Und mit dem Ruf, der so alt ist, dass er schon Martin Luther Halt geben konnte: "Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten!" Machen Sie mit! Reichen Sie Hände (und ja, waschen Sie sie regelmäßig)! Folgen Sie dem Hashtag #verleihunsfrieden!

Bitten wir gemeinsam um Halt! Geben wir einander Halt!