Dresden, Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz Komitee hat scharf kritisiert, dass Rechtsextremisten bei einem Aufmarsch am Sonntag in Dresden ein Banner mit der Aufschrift „Bombenholocaust“ tragen durften. Das Banner sei ein „schäbiger und hetzerischer Versuch nazistischer Gruppen, den Holocaust zu relativieren und Überlebende der Vernichtungslager in aller Welt zu verhöhnen“, erklärte Vizepräsident Christoph Heubner am Montag in Berlin.
Es sei „empörend und völlig unverständlich für die Überlebenden, dass es immer noch keine einheitliche Strategie von Polizei und Staatsanwaltschaften gibt, dieser provokativen Verdrehung historischer Tatsachen gezielt entgegenzutreten“. Jedes Jahr zum Dresdner Gedenktag für die Opfer des Zweiten Weltkrieges würden Rechtsextreme den Begriff „Bombenholocaust“ gezielt in die Öffentlichkeit tragen.
Das Banner hatte am Sonntag bereits in den sozialen Netzwerken für heftige Kritik gesorgt. Nach Einschätzung durch die zuständige Staatsanwaltschaft bestand aber keine „strafrechtliche Relevanz“. Laut Beobachtern waren am Sonntag bis zu 800 Neonazis durch die Dresdner Innenstadt gezogen. Entlang der Route gab es Proteste von mehreren hundert Gegendemonstranten. Am 13. Februar 1945 waren große Teile Dresdens bei Bombenangriffen zerstört worden, bis zu 25.000 Menschen starben.