Costa Rica wählt neuen Präsidenten

Costa Rica wählt neuen Präsidenten

Mexiko-Stadt, San José (epd). 3,5 Millionen Menschen sind in Costa Rica aufgerufen, am Sonntag einen neuen Präsidenten sowie ein neues Bundesparlament zu wählen. Für das Präsidentenamt treten 25 Kandidatinnen und Kandidaten an, für das Parlament werden 57 Abgeordnete gewählt. Staatschef Carlos Alvarado Quesada von der Mitte-Links-Partei Bürgeraktion (PAC) darf nach vier Jahren im Amt nicht wieder antreten, da die Verfassung keine Wiederwahl vorsieht.

Alvarado hat in den vergangenen Jahren wegen der durch die Pandemie hervorgerufenen wirtschaftlichen Probleme sowie Korruptionsskandalen massiv an Zustimmung verloren. Der PAC-Kandidat Welmer Ramos kann dem politikwissenschaftlichen Institut der Universität von Costa Rica CIEP zufolge mit nur 0,3 Prozent der Stimmen rechnen.

Bislang ist kein eindeutiger Favorit für das Präsidentenamt auszumachen. Der ehemalige Staatschef José Maria Figueres (1994-1998) von der sozialdemokratischen PLN könnte laut CIEP etwa 15 Prozent der Stimmen für sich verbuchen, gefolgt vom Lineth Saborio von der Mitte-Rechts-Partei PUSC mit 13,5 Prozent. Dahinter liegt der evangelikale Prediger Fabricio Alvarado von der rechten Partei Neue Republik mit etwa zehn Prozent.

Mindestens 31 Prozent der Wählerinnen und Wähler sind noch unentschieden. Da für einen Wahlsieg 40 Prozent der Stimmen nötig sind, wird es aller Voraussicht nach zu einem zweiten Wahlgang am 3. April kommen.

Costa Rica, einst die „Schweiz Mittelamerikas“ genannt, leidet stark unter dem durch Covid-19 verursachten Rückgang des Tourismus, der wichtigsten Einnahmequelle des Landes. Besonders zu Beginn der Pandemie stieg die Arbeitslosigkeit an, 26 Prozent der Bevölkerung gelten als arm. Im März vergangenen Jahres bewilligte der Internationale Währungsfonds dem Land einen Kredit von 1,2 Milliarden US-Dollar.