UN: Mehr als 20.000 Menschen in West-Äthiopien fliehen vor Gewalt

UN: Mehr als 20.000 Menschen in West-Äthiopien fliehen vor Gewalt

Genf (epd). Im Westen Äthiopiens haben laut dem Hilfswerk UNHCR schwere Kämpfe eine große Fluchtbewegung ausgelöst. Mehr als 20.000 Menschen seien vor der Gewalt zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Gruppen geflohen, teilte UNHCR-Sprecher Boris Cheshirkov am Freitag in Genf mit.

Bei den Menschen handele es sich um Flüchtlinge aus den benachbarten Staaten Sudan und Südsudan. Sie gehörten zu den insgesamt mehr als 70.000 Flüchtlingen aus den beiden Ländern, die in der äthiopischen Region Benishangul Gumuz Zuflucht gefunden hatten.

Die Menschen aus dem Sudan und dem Südsudan sein nun in Äthiopien wieder auf der Flucht. Das UNHCR habe eine Hilfsaktion für die Menschen gestartet, sie erhielten warme Mahlzeiten, Trinkwasser und Medikamente. In der Region Benishangul Gumuz harren den Angaben nach zudem mehr als 500.000 Binnenflüchtlinge aus Äthiopien aus.

Der UNHCR-Sprecher betonte, die Kämpfe und Fluchtbewegungen im Westen Äthiopiens stünden nicht im Zusammenhang mit dem Konflikt im Norden des Landes. In der nördlichen Region Tigray begannen im November 2020 schwere Kämpfe. Truppen der Zentralregierung und Einheiten der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) stehen sich gegenüber.

Die Kämpfe in Tigray weiteten sich auf andere Regionen Äthiopiens aus. Den Konfliktparteien werden Kriegsverbrechen wie willkürliche Tötungen, der Einsatz sexueller Gewalt und Blockierung von Hilfsgütern vorgeworfen.