Hagen (epd). Wegen mutmaßlichen Betrugs ist ein früherer Bauleiter der Hagener Diakonie Mark-Ruhr in Wien festgenommen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hagen soll der 53-Jährige Gelder in sechsstelliger Höhe veruntreut haben. So soll er Handwerker der Diakonie für die Renovierung seines Privathauses eingesetzt haben. Aufgeflogen war der Betrug nach „Hinweisen von Mitarbeitern“, wie ein Sprecher der Diakonie Mark-Ruhr in Hagen am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.
Auch die gegenüber dem Arbeitgeber vorgelegten Zeugnisse waren offenbar gefälscht. Laut dem Diakonie-Sprecher waren die Zeugnisse sogar mit notariellen Stempeln beglaubigt. Der Mann hatte zwischen 2018 und Herbst 2021 für die Diakonie gearbeitet und mehrere Projekte betreut, bei denen es um Instandhaltungsmaßnahmen ging.
Als die Diakonie den Mann angezeigt hatte, war der Beschuldigte abgetaucht. Ermittlungen der Hagener Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei ergaben in der Folge, dass sich der Verdächtige nach Österreich abgesetzt hatte. Gegen den Beschuldigten erging ein europäischer Haftbefehl, am vergangenen Freitag wurde er in Wien festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt die Auslieferung des ehemaligen Bauleiters beantragt. Die Ermittlungen dauern an.
Schon vor seiner Beschäftigung als Bauleiter bei der Diakonie Mark-Ruhr war der 53-Jährige wegen Betrugs verurteilt worden. Er hatte deshalb auch eine Haftstrafe abgesessen.