Entsetzen nach tödlichen Schüssen auf Polizisten

Entsetzen nach tödlichen Schüssen auf Polizisten
Faeser: Tat erinnert an eine Hinrichtung
Bei einem Routineeinsatz in der Pfalz sind am frühen Montagmorgen unter bislang ungeklärten Umständen zwei Polizisten erschossen worden. Die Tat sorgte bundesweit für Bestürzung.

Kusel, Mainz (epd). Nach tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in Rheinland-Pfalz herrscht bundesweit Entsetzen und Fassungslosigkeit. „Unabhängig vom Motiv: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Montag auf Twitter. Die Tat zeige, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für die Sicherheit der Menschen in Deutschland riskierten.

Die beiden Beamten waren am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle auf einer Landstraße bei Kusel erschossen worden. Die Polizisten hatten noch per Funk einen Notruf absetzen können. Mittlerweile fahndet die Polizei nach einem 38-jährigen Mann, der ebenso wie die Todesopfer aus dem nahegelegenen Saarland stammt. Im Einsatz waren am Nachmittag Hubschrauber, Spürhunde sowie Spezialkräfte der Polizei.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ordnete Trauerbeflaggung für das Land an. Auch im Saarland wurden die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Der Kuseler Landrat Otto Rubly (CDU) appellierte an die Gegner der Anti-Corona-Maßnahmen, am Montag im Landkreis auf ihre Protestaktionen zu verzichten. Die Polizeikräfte seien durch die Fahndung nach den Schützen gebunden, daher gebiete es „die Vernunft und die Achtung“, nicht an den angekündigten Montagsversammlungen in Kusel und Waldmohr teilzunehmen.

In Rheinland-Pfalz war zuletzt im Jahr 2010 ein Polizeibeamter im Dienst bei einem Gewaltverbrechen ums Leben gekommen. Der Beamte wurde im Zuge einer geplanten Hausdurchsuchung im Rocker-Milieu von einem Mitglied der „Hells Angels“ durch die geschlossene Haustür hindurch erschossen.