Uganda: Autor Rukirabashaija nach Haft-Freilassung verschleppt

Uganda: Autor Rukirabashaija nach Haft-Freilassung verschleppt

Frankfurt a.M., Kampala (epd). Nach seiner Entlassung auf Kaution ist der ugandische Autor und Regierungskritiker Kakwenza Rukirabashaija erneut festgenommen worden. Man wisse nicht, wohin das Militär ihn gebracht habe, erklärte sein Anwalt, Kiiza Eron, am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Am Vormittag hatte ein Gericht die Freilassung auf Kaution des 33-jährigen Schriftstellers angeordnet. Rukirabashaija ist wegen angeblich abwertender Kommentare auf Twitter über den ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni und dessen Sohn Muhoozi Kainerugaba, dem Generalmajor der Armee, angeklagt. Rukirabashaijas Festnahme Ende Dezember hatte international Kritik ausgelöst.

Seinem Anwalt zufolge wurde der Autor direkt nach seiner Freilassung in ein Auto gezerrt und verschleppt. Der Jurist hatte die Haftentlassung Rukirabashaijas beantragt, weil er nach brutaler Folter im Gefängnis dringend medizinische Betreuung brauche. Der Publizist wurde in der Vergangenheit mehrfach bedroht und festgenommen. In seinem jüngsten Werk „Banana Republic“ verarbeitet er die Folter, die er während seiner Inhaftierung im Jahr 2020 erlitt.

Rukirabashaija wurde mit dem satirischen Roman „The Greedy Barbarian“ über Korruption in einem fiktiven Land bekannt und im vergangenen Jahr von der internationalen Schriftstellervereinigung PEN ausgezeichnet. Jüngst ernannte ihn der PEN Deutschland zum Ehrenmitglied.

Museveni regiert Uganda seit der Unabhängigkeit 1986. Ihm wird ein brutales Vorgehen gegen die Opposition und kritische Stimmen vorgeworfen. Sein Sohn soll ihm nach dem Willen Musevenis nachfolgen.

Bei seiner Freilassung auf Kaution hatte das Gericht lokalen Medien zufolge entschieden, dass Rukirabashaija seinen Pass für ein halbes Jahr abgeben muss und nicht ins Ausland reisen darf. Zudem wurde ihm verboten, öffentlich über seine Anklage zu sprechen. Rukirabashaija hatte auf Twitter geschrieben, dass die Familie Museveni großes Leid über das Land gebracht hätte.