Rund 300 Menschen protestieren gegen Corona-Leugner in Celle

Rund 300 Menschen protestieren gegen Corona-Leugner in Celle

Celle (epd). Rund 300 Menschen haben am Samstag in Celle gegen Corona-Verschwörungsmythen und für einen wirksamen Schutz gegen die Pandemie demonstriert. Sie wendeten sich vor allem gegen die Bewegung „Celle steht auf“, die seit Monaten mit Kundgebungen und sogenannten „Spaziergängen“ durch die Altstadt gegen die staatliche Corona-Politik protestiert. „Die Corona-Proteste in vielen Städten sind keine Spaziergänge mehr, sondern haben mehr mit Aufmärschen zu tun“, sagte der evangelische Ruhestandspastor und Mitinitiator Wilfried Manneke. „Sie sind ein Angriff auf die Demokratie.“

Die Demonstration des neu gegründeten Bündnisses „Gelebte Demokratie“ war die bislang größte Aktion dieser Art in der niedersächsischen Stadt. Zur selben Zeit folgten rund 200 Menschen einem Aufruf von „Celle steht auf“ und zogen lautstark durch die Innenstadt.

Manneke verwies darauf, dass sich an den Celler Kundgebungen gegen die Corona-Politik auch der Rechtsextremist Dennis Bührig beteiligt habe. „Das ist vermutlich nicht der einzige Neonazi bei den 'Querdenkern'. Es fällt auf, dass sich die Bewegung nicht dagegen wehrt.“ Nach seinen Worten organisieren Rechtsextremisten mittlerweile in vielen Städten die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen.

Manneke ist Gründungsmitglied des „Netzwerkes Südheide gegen Rechtsextremismus“. Für sein Engagement gegen den Rechtsextremismus wurde er 2018 mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland geehrt.