Zahl der Organspenden trotz Pandemie stabil

Zahl der Organspenden trotz Pandemie stabil

Frankfurt a.M. (epd). Trotz Corona-Pandemie ist die Zahl der Organspenden in Deutschland im vergangenen Jahr stabil geblieben. 2021 haben 933 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. 2020 habe es 913 Spender gegeben. Gleichzeitig sei jedoch die Zahl der hierzulande entnommenen Organe mit 2.905 im Vergleich zum Jahr 2020 (2.941) um 1,2 Prozent zurückgegangen.

Statistisch habe es im Vorjahr 11,2 Spender pro einer Million Einwohner gegeben, heißt es in der Mitteilung. Im Vergleich zum Jahr 2020 mit 11,0 Spendern pro einer Million Einwohner sei das ein Anstieg um 2,2 Prozent. „Angesichts der seit fast zwei Jahren anhaltenden Pandemie und der daraus resultierenden Dauerbelastung auf den Intensivstationen ist diese Stabilität positiv zu bewerten“, sagte Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO.

Zu den 2.905 transplantierten Organen zählen den Angaben zufolge 1.492 Nieren, 742 Lebern, 310 Herzen, 299 Lungen, 57 Bauchspeicheldrüsen und fünf Därme. Die Vermittlung der Organe übernehme die internationale Stiftung Eurotransplant (ET), zu deren Verbund neben Deutschland auch Belgien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Kroatien, Slowenien und Ungarn gehörten.

Insgesamt sei in Deutschland 2.853 schwer kranken Patienten durch ein oder mehrere Organe ein Weiterleben ermöglicht beziehungsweise eine bessere Lebensqualität geschenkt worden. Gleichzeitig hätten Ende 2021 jedoch noch 8.448 Menschen auf der Warteliste für ein Organ gestanden.

„Wir hatten gehofft, in den vergangenen zwei Jahren mehr Menschen auf der Warteliste mit einem Spenderorgan helfen zu können“, sagte Rahmel. Dafür seien 2019 das Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende sowie ein Initiativplan Organspende beschlossen worden. Allerdings hätten coronabedingte außergewöhnliche Belastungen in den Kliniken dazu geführt, dass die angestrebten Neuerungen nicht in dem Umfang erfolgen konnten, wie es wünschenswert und notwendig gewesen wäre.