Rund 6.000 Menschen demonstrieren in Düsseldorf gegen Impfpflicht

Rund 6.000 Menschen demonstrieren in Düsseldorf gegen Impfpflicht

Düsseldorf (epd). Tausende Menschen haben am Samstag in Düsseldorf gegen eine mögliche Corona-Impfpflicht demonstriert. Ein Polizeisprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstagnachmittag, rund 6.000 Demonstranten hätten sich ab 15 Uhr in Sichtweite des nordrhein-westfälischen Landtags gesammelt, um danach durch die Stadt zu ziehen. Insgesamt etwa ein Dutzend verschiedene Initiativen, darunter auch die sogenannte Querdenker-Bewegung, hatten zu der Veranstaltung unter dem Titel „Impfzwang nicht mit uns“ aufgerufen. Zudem gab es mehrere kleinere Gegendemonstrationen.

Die Düsseldorfer Stadtverwaltung hatte den Demonstrationszug durch die Innenstadt am Donnerstag zunächst untersagt. Das zuständige Verwaltungsgericht gab am Freitag allerdings einem Eilantrag der Veranstalter gegen die Entscheidung der Verwaltung statt. Versammlungsrechtliche Entscheidungen zum Schutz vor Infektionsgefahren könne nur die Polizei treffen, hieß es in der Begründung. Die Veranstalter hatten rund 2.000 Teilnehmer angemeldet.

Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort und hatte den Bereich rund um Landtag abgesperrt. Ein Sprecher der Veranstalter appellierte vor Beginn der Demonstration immer wieder über Megafone an die Teilnehmer, die Auflagen wie etwa Sicherheitsabstände von 1,5 Metern zueinander einzuhalten.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hatte zuvor erklärt, die Stadt respektiere die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes. Angesichts der stark ansteigenden Inzidenzwerte hätte die Stadt sich aber gewünscht, den Gesundheitsschutz stärker einzubeziehen. Bereits am Neujahrstag hatten in Düsseldorf etwa 6.500 Menschen gegen die Corona-Politik demonstriert.

Der Bundestag will sich in diesem Monat in einer Orientierungsdebatte mit einer allgemeinen Corona-Impfpflicht befassen. Im vergangenen Jahr wurde bereits eine Impfpflicht für das Personal von Einrichtungen beschlossen, in denen besonders durch Covid-19 gefährdete Menschen versorgt, behandelt oder betreut werden. Sie gilt ab März.