2.500 Menschen demonstrieren in Minden gegen "Querdenker"

2.500 Menschen demonstrieren in Minden gegen "Querdenker"

Minden (epd). Etwa 2.500 Menschen haben am Samstag in Minden mit einer Menschenkette ihre Solidarität mit der durch die sogenannten Querdenker bedrohte Landrätin Anna Bölling (CDU) bekundet. Bei den Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen trieben Rechtsextreme und Neonazis ein „böses Spiel mit verunsicherten Bürgern“, sagte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Minden, Michael Mertins, am Samstag während der Aktion.

Am Montagabend hatte eine Gruppe demonstrierender „Querdenker“ versucht, zum Privathaus der Minden-Lübbecker Landrätin zu gelangen. Die Polizei konnte sie wenige Meter vor dem Haus aufhalten. Durch die Aktion am Montag hätten rechtsextreme Organisationen „ihr wahres Gesicht gezeigt“, sagte Mertins. Mit der Bedrohung der Landrätin sei auch „unsere Demokratie“ bedroht worden.

Der Mindener Bürgermeister Michael Jäcke (SPD) verurteilte im Namen seiner Amtskolleginnen und -kollegen aus dem Kreis Minden-Lübbecke den Marsch zum Haus der Landrätin. So etwas dürfe es „an keinem anderen Ort in unserem Land“ wieder geben. Er wolle, „dass wir alle angstfrei leben und unsere Meinung äußern können“.

Zu der Menschenkette hatte das überparteiliche Bündnis „Minden gegen Rechts“ aufgerufen. Mit den nach Polizeiangaben rund 2.500 Teilnehmenden wurde die von den Veranstaltern vorab erwartete Zahl von 700 Menschen weit übertroffen.