Hochwasser: Caritas fordert schnellere Hilfe durch staatliche Stellen

Hochwasser: Caritas fordert schnellere Hilfe durch staatliche Stellen

Bad Neuenahr, Berlin (epd). Der Wiederaufbau der durch die Flutkatastrophe von Mitte Juli vergangenen Jahres zerstörten Orte muss nach Ansicht des Deutschen Caritasverbandes dringend forciert werden. Sie appelliere an die verantwortlichen Stellen, „die Anträge der Flutopfer schnell zu bearbeiten“, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Bei einem Besuch im Ahrtal habe sie feststellen müssen, dass sich wachsender Unmut sowohl unter den Betroffenen als auch den Helfern in der Region breitmache: „Die versprochenen staatlichen Hilfen laufen zu langsam an.“

Der Caritasverband zog ein halbes Jahr nach der Umweltkatastrophe ein vorläufiges Fazit zu seiner Hilfe. Insgesamt konnten die fünf betroffenen Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Paderborn und Trier die Opfer der Flutkatastrophe mit bislang neun Millionen Euro unterstützen. Sechs Millionen Euro davon flossen in Soforthilfen wie Bargeldauszahlungen oder Haushaltsbeihilfen, die der Wiederbeschaffung von Hausrat wie etwa Waschmaschinen oder Kühlschränken dienten. Die übrigen drei Millionen Euro stehen für begleitende psychosoziale Angebote zur Verfügung.

Für den anstehenden Wiederaufbau von Häusern und Wohnraum werde die Caritas weitere 20 Millionen Euro bereitstellen, hieß es. „Aufgrund der Nachrangigkeit von Spendengeldern können diese Hilfen erst ausbezahlt werden, wenn Versicherungs- und staatliche Gelder bereits geflossen sind“, betonte die Caritas-Präsidentin. Deshalb sei die finanzielle Unterstützung von dieser Seite dringend geboten.