Schwerin (epd). Nach einer mutmaßlichen Todesdrohung gegen Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat das Landeskriminalamt Ermittlungen aufgenommen. Die Ermittlungsergebnisse zu dem „mutmaßlichen Bedrohungssachverhalt zum Nachteil der Ministerpräsidentin“ würden im Anschluss der Staatsanwaltschaft zur rechtlichen Prüfung vorgelegt, teilte das Landeskriminalamt am Dienstag auf epd-Anfrage mit. Weitere Auskünfte seien derzeit nicht möglich.
Zuvor hatte die „Schweriner Volkszeitung“ (Dienstag) berichtet, dass auf dem Messengerdienst Telegram indirekt zu Gewalt gegen Schwesig aufgerufen worden sei. In einer Telegram-Gruppe von radikalen Gegnern der Corona-Politik habe ein User zu einem Bild, auf dem die Schweriner Regierungschefin und die Stifterin Melinda Gates zu sehen seien, geschrieben: „Sie wird abgeholt, entweder mit dem Streifenwagen, mit dem Krankenwagen in Jacke oder mit dem Leichenwagen, egal wie sie wird abgeholt.“
Schwesig hatte am Montagabend mit Blick auf die mutmaßliche Todesdrohung getwittert: „Ich bedanke mich für die #Solidarität und für den Schutz durch unsere Sicherheitsbehörden. Gewalt ist kein Mittel.“ Anfang Dezember 2021 hatten Demonstranten dem Zeitungsbericht zufolge versucht, zum Wohnhaus von Schwesig in Schwerin vorzudringen, waren aber abgedrängt worden.