UN bitten um mehr als 100 Millionen US-Dollar für Taifun-Opfer

UN bitten um mehr als 100 Millionen US-Dollar für Taifun-Opfer

Frankfurt a.M., Manila (epd). Die Vereinten Nationen und deren humanitären Partnerorganisationen bitten die Weltgemeinschaft um rund 107 Millionen US-Dollar Hilfe für die Opfer des Taifuns „Rai“ auf den Philippinen. Die Gelder sollten vor allem den 530.000 Bewohnern in den am schwersten verwüsteten Gebieten zugutekommen, erklärte am Freitag der UN-Koordinator Gustavo Gonzalez. Insgesamt sind nach UN-Angaben mindestens drei Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen, darunter eine Million Kinder.

Taifun „Rai“, auf den Philippinen „Odette“ genannt, war am Donnerstag vergangener Woche auf Land getroffen und mit Geschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde über das Inselreich hinweggefegt. Nach Angaben der Behörden starben dabei mindestens 375 Menschen. Hunderttausende Bewohner mussten flüchten oder evakuiert werden. Häuser und Infrastruktur, darunter Telefonnetze und Strommasten, wurden zerstört oder beschädigt.

Mit einer auf sechs Monate angelegten Finanzierung soll insbesondere die Versorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln und sanitären Einrichtungen sichergestellt werden. „Dieser Supertaifun hat Erinnerungen an den Wirbelsturm 'Haiyan' wachgerufen“, sagte UN-Koordinator Gonzalez weiter. Obwohl die Regierung dieses Mal besser auf eine Katastrophe dieser Größenordnung vorbereitet gewesen sei, seien die Bedürfnisse der Betroffenen erdrückend.

„Haiyan“ war im November 2013 über die Philippinen hinweggefegt. Er gilt als einer der stärksten je gemessenen Wirbelstürme. Mindestens 6.300 Menschen starben, Millionen weitere verloren Häuser, Einkommen und Lebensgrundlage. Jedes Jahr wird das Land im Schnitt von etwa 20 Taifunen heimgesucht. „Rai“ war der 15. und stärkste Tropensturm, der die Philippinen in diesem Jahr getroffen hat.