Bund-Länder-Runde kündigt weitreichende Kontaktbeschränkungen an

Bund-Länder-Runde kündigt weitreichende Kontaktbeschränkungen an

Berlin (epd). Mit weitreichenden Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte reagieren Bund und Länder auf die Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus. Die Maßnahmen sollen ab dem 28. Dezember gelten, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin nach Beratungen mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Bundesländer. Clubs und Discos würden bis auf Weiteres geschlossen, Fußballspiele müssten ohne Publikum stattfinden. Geimpfte und nach einer Corona-Erkrankung Genesene dürften bei privaten Zusammenkünften höchstens zu Zehnt sein. Kinder werden dabei nicht mitgezählt.

Silvester und Neujahr gälten Versammlungsverbote, ebenso sei der Verkauf von Feuerwerkskörpern untersagt. Für Ungeimpfte bleiben die harten Beschränkungen, die bereits jetzt schon gelten.

Scholz betonte, man habe sich bewusst dafür entschieden, die Maßnahmen erst nach Weihnachten anlaufen zu lassen. Denn in der Vergangenheit hätten sich die Menschen im Land an diesen Feiertagen verantwortungsvoll verhalten. Weihnachten und Ostern hätten sich nicht als Pandemietreiber erwiesen. Er sprach mit Blick auf die aktuelle Situation von einer „seltsamen Zwischenzeit“. Die Corona-Maßnahmen gegen die vierte Welle wirkten. Aber nun drohe mit Omikron die „Welle fünf“.

Die Impfkampagne soll nach Angaben des Bundeskanzlers auch über die Feiertage weiterlaufen. Vieles spreche dafür, dass das Ziel von 30 Millionen Auffrischungsimpfungen bis zum Jahresende erreicht werde. Bis Ende Januar sollten weitere 30 Millionen hinzukommen. Die Bund-Länder-Runde will am 7. Januar wieder zusammenkommen.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, liegt laut Robert Koch-Institut (RKI) aktuell bei 306,4. Den Angaben von Dienstagmorgen zufolge ist das ein Rückgang im Vergleich zu 316 am Montag und 375 vor einer Woche. Binnen 24 Stunden wurden 23.428 Neuinfektionen registriert, 7.395 weniger als am Dienstag vergangener Woche. 462 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten in Deutschland auf 108.814.

Das RKI geht davon aus, dass die Lage sich deutlich verschärft, wenn erst einmal Omikron die vorherrschende Variante in Deutschland ist. Der Expertenrat der Bundesregierung befürchtet eine hohe Zahl gleichzeitig Infizierter und Kranker und damit einhergehend nicht nur eine Überlastung des Gesundheitssystems, sondern auch Risiken für die kritische Infrastruktur. Dazu gehören neben dem Staat unter anderem die Bereiche Energie und Wasser, Verkehr, Ernährung sowie die Medien.

Vollständig gegen Covid-19 geimpft sind den Angaben zufolge derzeit gut 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, mindestens 31,5 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.