EU-Gipfel: Impfskepsis und Desinformation bei Corona überwinden

EU-Gipfel: Impfskepsis und Desinformation bei Corona überwinden

Brüssel (epd). Die EU-Staats- und Regierungschefs sehen es in der Corona-Pandemie als Schlüsselaufgabe an, die Impfskepsis zu überwinden. Dies solle unter anderem durch Maßnahmen gegen Desinformation geschehen, heißt es in der Erklärung des Brüsseler EU-Gipfels aus der Nacht auf Freitag. Auffrischungsimpfungen sind ein weiterer Schwerpunkt der angemahnten Schritte.

Die EU-Kommission will zum Boostern und zum damit verbundenen Impfzertifikat einen einheitlichen Ansatz in Europa sicherstellen. Kommissionschefin Ursula von der Leyen kündigte nach den Beratungen hierzu einen Rechtsakt an. Booster seien spätestens sechs Monate nach der vollen Impfung empfohlen, das Zertifikat werde über diese Spanne hinaus übergangsweise drei Monate gültig bleiben, erklärte von der Leyen.

Insgesamt gingen die EU-Staats- und Regierungschefs von einer „sich verschlimmernden epidemiologischen Situation in der EU“ aus. Sie machten insbesondere ihre Sorge über die neue Omikron-Variante deutlich.

Von der Leyen sagte, dass die Impfstoffhersteller laut Verträgen bei Bedarf innerhalb von 100 Tage angepassten Impfstoff entwickeln müssten. Die Mitgliedstaaten hätten nun vereinbart, eine „erste Tranche von über 180 Millionen Extra-Dosen angepasster Impfstoffe“ von Biontech/Pfizer zu bestellen.

Mit Blick auf Omikron lobte der EU-Gipfel ausdrücklich die Länder Botsuana und Südafrika für ihre „Wachsamkeit und Transparenz“ bei der Entdeckung der Variante. Mit Blick auf Afrika insgesamt und bedürftige Länder in anderen Erdteilen versprach die Union eine Ausweitung ihrer Hilfen an Impfdosen und weiterem Material.