Amokfahrer von Volkmarsen zu lebenslanger Haft verurteilt

Amokfahrer von Volkmarsen zu lebenslanger Haft verurteilt

Kassel (epd). Im Prozess um die Amokfahrt von Volkmarsen ist der Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Außerdem stellte das Landgericht Kassel die besondere Schwere der Schuld und den Vorbehalt einer anschließenden Sicherungsverwahrung fest. Der Vorsitzende Richter Volker Mütze befand in seinem Urteilsspruch am Donnerstag den Angeklagten schuldig des versuchten Mordes in 89 Fällen, der gefährlichen Körperverletzung in 88 Fällen und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Mit dem Strafmaß folgte er voll und ganz dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Maurice P. war am 24. Februar 2020 mit seinem Auto ungebremst mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 60 Stundenkilometern in die feiernde Menschenmenge des Rosenmontagsumzugs in der nordhessischen Kleinstadt Volkmarsen gefahren. Er verletzte mindestens 88 Menschen, darunter 26 Kinder, teilweise schwer. Zwei Frauen schwebten über Wochen in Lebensgefahr. Rund 150 Menschen wurden laut Staatsanwaltschaft durch die Tat beeinträchtigt oder traumatisiert.

In dem Verfahren wurden mehr als 180 Zeugen gehört. Der Angeklagte äußerte sich nicht vor Gericht. Die Verteidigerin plädierte für eine mildere Strafe, ohne ein Strafmaß zu beziffern. Die Tat sei „zum Glück“ bei versuchtem Mord geblieben.