Kinderimpfung: Ärzte fürchten, zu wenig Impfstoff zu bekommen

Kinderimpfung: Ärzte fürchten, zu wenig Impfstoff zu bekommen

Düsseldorf, Essen (epd). Zum Start der Corona-Schutzimpfung für Fünf- bis Elfjährige befürchten Kinderärzte, nicht genügend Impfstoff zu bekommen. Für die Impfung der Jugendlichen ab zwölf Jahren bekämen die Praxen „oftmals gerade die Hälfte des bestellten Impfstoffs“, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der in Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) betonte, durch das neue Impfangebot könnten Schulkinder besser geschützt und der Präsenzunterricht gesichert werden.

In dieser Woche beginnen bundesweit die Impfungen für Kinder von fünf bis elf Jahren. Die Ständige Impfkommission hatte die Impfung in dieser Altersgruppe für Kinder mit Vorerkrankungen oder mit engem Kontakt zu Menschen aus Risikogruppen empfohlen. Alle anderen können auf individuellen Wunsch ebenfalls geimpft werden.

Damit das Impfen ein Erfolg werde, brauche man auch die Impfstoffe, erklärte Kinderärzte-Präsident Fischbach. Das habe leider schon bei den über Zwölfjährigen nicht funktioniert. Die Sorge sei groß, dass es bei den Vakzinen für die Jüngeren ähnlich aussehen werde. Da voraussichtlich nicht alle Praxen bei den Kinderimpfungen mitmachten, sei es richtig, dass auch die kommunalen Impfstellen beteiligt seien.

Auch die Vorsitzende des Bundesverbandes der Amtsärztinnen und -ärzte, Ute Teichert, bezeichnete den Weg über die Kinderarztpraxen und separate Impfstraßen in den Impfzentren als „richtig“. Impfungen durch den öffentlichen Gesundheitsdienst direkt in Schulen und Kitas hätten früher und intensiver geplant werden müssen, sagte Teichert der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Bei künftig nötigen Auffrischungsimpfungen halte sie dies aber für „durchaus machbar und auch sinnvoll“.

Die Bundesschülerkonferenz forderte demgegenüber „flächendeckend Aufklärungs- und Impfkampagnen in Schulen“. Gerade die kindgerechte Aufklärung fehle an vielen Stellen, sagte Generalsekretärin Katharina Swinka den Funke-Zeitungen.

Bundesministerin Stark-Watzinger rief in den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) dazu auf, die Impfangebote für Kinder zu nutzen. Die Impfung biete „einen guten Schutz, auch und gerade für Kinder mit Vorerkrankungen“. Auch müssten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, „um erneute flächendeckende Schulschließungen zu verhindern“.