Krankenkasse: Kaiserschnitt gründlich bedenken

Krankenkasse: Kaiserschnitt gründlich bedenken

Hannover (epd). Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) rät dazu, geplante Kaiserschnitte gründlich zu bedenken. In den vergangenen zwei Jahren seien überdurchschnittlich viele Kinder durch einen Kaiserschnitt zu Welt gekommen, teilte die Kasse am Donnerstag in Hannover mit. Besonders viele Kaiserschnitte würden zum Jahresende vorgenommen. Allein im vergangenen Dezember seien bundesweit 35 Prozent der Kinder auf diese Weise geboren worden. Im Jahresdurchschnitt 2020 habe die Quote bei 32,9 Prozent gelegen. Im laufenden Jahr seien die Zahlen ähnlich hoch. Die KKH berief sich auf eine Analyse bundesweiter Versichertendaten.

Generell sollte ein Kaiserschnitt nur dann vorgenommen werden, wenn er auch medizinisch ratsam ist, empfahl die Krankenkasse. Der KKH-Ärztin Sonja Hermeneit zufolge gehen Fachkreise davon aus, dass lediglich zehn Prozent aller Kaiserschnitte in Deutschland zwingend notwendig sind, um das Leben von Mutter oder Kind zu retten. Hermeneit riet werdenden Eltern dringend dazu, mit der Hebamme und dem behandelnden Arzt über Geburtsängste und mögliche Komplikationen zu sprechen - egal ob ein Kaiserschnitt oder eine spontane Geburt geplant sei.

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Kasse erinnert sich rund ein Viertel der befragten Eltern mit einem Kind unter zwölf Jahren an Problemsituationen und unerwünschte Ereignisse während oder unmittelbar nach der Geburt. Um eine Geburt für alle Beteiligten so stressfrei wie möglich und zu einem schönen Erlebnis zu machen, seien Aufklärung und Gespräche im Vorfeld hilfreich, aber auch regelmäßiges Fragen während des Geburtsprozesses, hieß es.