Bremen bleibt Bundesland mit der höchsten Armutsgefährdungsquote

Bremen bleibt Bundesland mit der höchsten Armutsgefährdungsquote

Bremen (epd). Bremen bleibt das Bundesland mit der höchsten Armutsgefährdungsquote. Das geht aus dem dritten Armuts- und Reichtumsbericht für das Land Bremen hervor, den Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) am Dienstag vorgelegt hat. Demnach erreicht Bremen mit einer Armutsgefährdungsquote von 24,9 Prozent das höchste Niveau unter den Bundesländern, gefolgt von Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Nordrhein-Westfalen, die alle unter 20 Prozent bleiben. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2012 hätten sich die Zahlen negativ entwickelt, hieß es.

Auch damals seien schon 22,9 Prozent der Bremerinnen und Bremer armutsgefährdet gefährdet gewesen, mehr als in allen anderen Bundesländern. Die höchsten Armutsgefährdungsquoten finden sich laut Bericht mit 55,8 Prozent bei Alleinerziehenden und mit 56,4 Prozent in großen Familien mit drei oder mehr Kindern. Bei kinderlosen Paaren seien nur 8,1 Prozent betroffen. Paare, die mit einem oder zwei Kindern zusammenleben, hätten ein Armutsrisiko von 14,6 beziehungsweise 25,4 Prozent.

In Deutschland gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Arm ist danach also, wer als Einzelperson weniger als 1.074 Euro für Miete, Lebenshaltung und Lebensgestaltung zur Verfügung hat. Für eine vierköpfige Familie liegt die Schwelle bei 2.256 Euro im Monat.