Bovenschulte: "Lockdown für Ungeimpfte" wird verschärft

Bovenschulte: "Lockdown für Ungeimpfte" wird verschärft

Berlin (epd). Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) plädiert bei den Corona-Schutzmaßnahmen für eine deutliche Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften. Der sehr weitgehende „Lockdown für Ungeimpfte“ solle bei den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag noch einmal verschärft werden, sagte Bovenschulte im „Morgenmagazin“ des ZDF. „Das ist der richtige Weg“, sagte er und sprach sich für „harte und klare Regeln“ für Ungeimpfte aus.

Bund und Länder wollen sich im Tagesverlauf auf weitere Maßnahmen zum Umgang mit der Corona-Pandemie verständigen. Nach einem informellen Treffen der Regierungschefs und -chefinnen am Dienstag wurden weitere Einschränkungen für nicht gegen Covid-19 Geimpfte in Aussicht gestellt. Diskutiert wird auch über die Schließung von Clubs und eine Beschränkung von Großveranstaltungen.

Die Zahl der Corona-Infektionen war zuletzt drastisch gestiegen. Mancherorts sind Intensivstationen bereits voll belegt. Zur Eindämmung der Pandemie wird auch die Einführung einer Impfpflicht erwogen, über die allerdings der Bundestag beschließen müsste. Bovenschulte sagte, er sei grundsätzlich für eine allgemeine Impfpflicht, Kinder und Jugendliche sollte allerdings ausgenommen werden. Über die Möglichkeiten zur Durchsetzung einer Impfpflicht müsse noch beraten werden.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind derzeit 68,6  Prozent der gesamten Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die geringe Impfquote gilt als ein wesentlicher Grund für das Ausmaß der aktuellen vierten Welle der Pandemie.

Am Donnerstagmorgen meldete das RKI für die zurückliegenden 24 Stunden 73.209 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit sank leicht auf 439,2, von 442,9 am Vortag. 388 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, womit sich die Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf 102.178 erhöhte.