Bericht: Senioren über 75 fahren Rad fast nur noch mit Elektrohilfe

Bericht: Senioren über 75 fahren Rad fast nur noch mit Elektrohilfe

Bremen (epd). Trotz hoher Unfallzahlen raten die Unfallforscher der Versicherer (UDV) einem Zeitungsbericht zufolge nicht generell davon ab, im hohen Alter noch Pedelec zu fahren. Nach einer neuen UDV-Studie sind über 75-Jährige auf dem Zweirad fast nur noch mit Elektro-Unterstützung unterwegs. „Die hohen Unfallzahlen entstehen also nicht durch das Pedelec an sich, sondern durch die Tatsache, dass diese Senioren sonst gar nicht mehr Fahrrad gefahren wären“, sagte UDV-Leiter Siegfried Brockmann dem Bremer „Weser-Kurier“ (Dienstag).

„Man muss gegenrechnen, was diese neue Mobilität für ältere Menschen bedeutet: soziale Teilhabe, Bewegung an der frischen Luft und damit wieder gesundheitliche Vorteile“, erläuterte der Experte. Helm- und Kurspflichten lehnte er aus juristischen Gründen ab: „Was ich nicht beim Fahrrad vorschreibe, kann ich auch nicht beim Pedelec vorschreiben.“

Zu denken sei aber an technische Lösungen, die das Tempo der Gefährte automatisch an die tatsächliche Tretkraft ihrer Fahrer koppelten, sagte Brockmann: „Wenn jemand auf dem normalen Fahrrad nur Tempo 15 schafft, sollte ich ihm auf dem Pedelec keine 25 ermöglichen.“

2020 stieg die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschäden in Deutschland auf 15.415. Innerhalb von fünf Jahren hat sie sich damit fast vervierfacht. Laut UDV sind rund vier Fünftel der Käufer von Pedelecs über 65 Jahre alt. Die Unfallforschung der Versicherer ist Teil des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.