Berlin (epd). Die Bundesregierung hat sich „zutiefst“ besorgt über die jüngste Eskalation der Kämpfe zwischen Regierung und Rebellen in Äthiopien geäußert. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Mittwoch in Berlin, dass es keine militärische Lösung geben könne. Daher müssten alle beteiligten Parteien die Kampfhandlungen umgehend einstellen und eine politische Lösung des Konflikts suchen. „Gerade ethnisch motivierter Hass und diskriminierende Rhetorik sind brandgefährlich.“ Angesichts des menschlichen Leids und der wachsenden humanitären Notlage sei es zudem wichtiger denn je, dass humanitäre Akteure ungehindert ihrer lebenswichtigen Arbeit nachgehen könnten.
Seit Anfang November 2020 kämpfen Truppen der Zentralregierung und der gestürzten Regionalregierung von Tigray um die Macht in der nordäthiopischen Region. Der Konflikt weitete sich zuletzt auf andere Regionen aus und hat eine humanitäre Krise ausgelöst, durch die UN-Schätzungen zufolge 400.000 Menschen in Tigray hungern. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht warfen die UN und die Äthiopische Menschenrechtskommission allen an dem Konflikt beteiligten Parteien Verbrechen vor.