Corona: Kirchenpräsidentin Bei der Wieden warnt vor Ausgrenzung

Corona: Kirchenpräsidentin Bei der Wieden warnt vor Ausgrenzung

Westoverledingen (epd). In der Diskussion um coronabedingte Zugangsregeln wirbt die evangelisch-reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden für kreative Wege. „Wir brauchen Liebe, die Brücken baut, die Menschen sagt: Komm rein, komm zurück“, predigte Bei der Wieden am Sonntag in einem ökumenischen Gottesdienst zum Reformationstag im ostfriesischen Westoverledingen bei Leer. „Wir brauchen den liebevollen Blick füreinander“, sagte die Kirchenpräsidentin laut Redemanuskript.

Auch die Frage der Fürsorge sei wichtig. Die Kirchen müssten aufpassen, dass gefährdete Menschen nicht ausgegrenzt würden, weil die Pandemie nicht ernst genommen werde, sagte Bei der Wieden. „Aber in den vergangenen Monaten ist es uns doch auch bewusst geworden: Wir brauchen Gemeinschaft, wir brauchen Berührung, Nähe.“ Sicherheit allein könne auch tief verletzend und sogar tödlich sein: „Deshalb brauchen wir Mut und Freiheit auf der einen Seite, und Fürsorge und Achtsamkeit auf der anderen - und das beides in einer guten Balance.“ Nötig sei Liebe, „die Furcht und Hass überwindet“.

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung. Während der Gedenktag früher zur Abgrenzung der Protestanten gegenüber katholischen Christen genutzt wurde, wird er inzwischen im Geist der Ökumene gefeiert.