Kein Schub für ehrenamtliche Arbeit durch Hochwasser und Pandemie

Kein Schub für ehrenamtliche Arbeit durch Hochwasser und Pandemie

Köln (epd). Die Erfahrungen von Hochwasser und Corona-Pandemie haben sich nach einer Umfrage nicht grundlegend auf das ehrenamtliche Engagement der Deutschen ausgewirkt. In einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben 57 Prozent der Befragten an, ihre Bereitschaft zum ehrenamtliche Engagement habe sich trotz dieser Ereignisse nicht erhöht, wie die katholische Hilfsorganisation Malteser am Donnerstag in Köln mitteilte. Fünf Prozent der Befragten erklärten, ihre Bereitschaft sei „stark gestiegen“, 23 Prozent bezeichneten sie als „eher gestiegen“.

In dem ersten „Malteser Ehrenamtsmonitor“ erklärten zudem 37 Prozent der Befragten, sie würden sich lieber spontan entscheiden, ob sie in Notlagen mithelfen würden. Zwölf Prozent betonten, sie würden sich lieber als „Spontanhelfer“ registrieren lassen, um bei Bedarf zu helfen. Nur sieben Prozent erklärten sich bereit, sich regelmäßig in einer Hilfsorganisation zu engagieren. Das entspreche genau der Prozentzahl an Personen, die sich bereits in einer der großen Hilfsorganisationen engagierten, teilten die Malteser mit.

„Wir erleben bei Corona und Hochwasser schon eine deutlich gestiegene Hilfsbereitschaft“, sagte der Präsident des Malteser Hilfsdiensts, Georg Khevenhüller. „Allerdings besteht diese primär in spontanen Hilfsangeboten in konkreten, aktuellen Notsituationen.“ Notwendig seien dagegen Menschen, „die bereit sind, sich mit einer entsprechenden Ausbildung durch uns auch längerfristiger und regelmäßig zu engagieren“, betonte er. Erfreulich sei immerhin, dass in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen eine deutlich höhere Bereitschaft zu regelmäßigem Dienst im Ehrenamt bestehe als bei den Älteren.

In der repräsentativen Umfrage hatte YouGov im Auftrag der Malteser Anfang September mehr als 2.000 Erwachsene befragt.