Berlin trauert um toten Ersthelfer vom Breitscheidplatz

Berlin trauert um toten Ersthelfer vom Breitscheidplatz

Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat mit Betroffenheit auf den Tod des vor fünf Jahren beim Breitscheidplatz-Attentat verletzten Ersthelfers Sascha Hüsges reagiert. Der 49-Jährige starb demnach bereits am 5. Oktober an einer Infektionskrankheit. Hüsges war nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vom 19. Dezember 2016 selbst schwer verletzt worden.

„Wir trauern um einen Menschen, der in der Not Hilfe leisten wollte, und der dabei schwer verletzt wurde“, erklärte Müller am Dienstag in Berlin. Medienberichten zufolge war Hüsges einer der ersten, die zu Hilfe eilten, als der von Attentäter Anis Amri gesteuerte Lastwagen zum Stehen kam. Dabei soll er von einem Balken am Kopf getroffen und schwer verletzt worden sein. Seither musste er rund um die Uhr gepflegt werden.

Am 19. Dezember 2016 steuerte der islamistische Attentäter Amri einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und tötete zwölf Menschen. Dutzende weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Seit Dezember 2017 erinnert ein über den Platz verlaufender „Riss“ aus Bronze an den Terrorakt. Die Namen der zwölf Opfer wurden in die Treppenstufen eingraviert.

Müller betonte, es sei von unfassbarer Tragik, dass Hüsges in seiner Selbstlosigkeit persönlich auch zum Opfer des Anschlags wurde: „Wir werden ihm wie allen anderen Opfern des Anschlags ein ehrendes Andenken bewahren.“ Wenn es der Wunsch der Hinterbliebenen sei, den Namen an den Stufen der Gedenkstätte an der Gedächtniskirche aufzunehmen, „werden wir das selbstverständlich auch gestalten“, sagte Müller.