Wassermangel verschlimmert Versorgungskrise in Syrien und Irak

Wassermangel verschlimmert Versorgungskrise in Syrien und Irak

Berlin (epd). Wassermangel bedroht laut der Hilfsorganisation Care das Überleben von zwölf Millionen Menschen in Syrien und im Irak. Sie verfügten nicht über ausreichend sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und Strom, erklärte Care Deutschland am Mittwoch in Berlin. Es fehle an Wasser für privaten Konsum und landwirtschaftliche Produktion. Betroffen sei auch die größtenteils auf Wasserkraft basierende Stromproduktion.

Im Irak bedroht der Wassermangel laut Care rund sieben Millionen Menschen. Allein in der Provinz Ninive werde die landwirtschaftliche Produktion voraussichtlich um 70 Prozent zurückgehen. Zahlreiche Landwirte verkauften ihr Vieh und zögen nach Bagdad oder kehrten in Flüchtlingslager zurück, beklagte die Care-Länderdirektorin im Irak, Wendy Barron. Das Land stehe wegen der Dürre vor der zweiten Fehlernte des Jahres.

In Syrien leiden demnach rund fünf Millionen Menschen an Wassermangel. Zwei Staudämme stünden wegen Trockenheit vor der Schließung, berichtete Care. Viele Menschen litten infolge des Wassermangels vermehrt an Durchfallerkrankungen. Ganze Dörfer würden wegen der Dürre verlassen.

Die Folgen des Wassermangels wirken sich nach Angaben der Care-Länderdirektorin in Syrien, Jolien Veldwijk, vor allem auf Frauen und Mädchen aus. Sie stellten 70 Prozent der in der Landwirtschaft Beschäftigten. Ferner verbrächten sie Stunden oder Tage damit, für Wasser anzustehen.