Bislang 42 Wohnungen für Obdachlose durch Housing First

Bislang 42 Wohnungen für Obdachlose durch Housing First

Berlin (epd). In dem 2018 gestarteten Modellprojekt Housing First konnten bislang 42 Wohnungen mit Mietvertrag an obdachlose Menschen in Berlin vermittelt werden. 44 Personen sind nach Angaben der Projektleitung vom Donnerstag in das Projekt aufgenommen worden. „Nach drei Jahren können wir ganz eindeutig sagen, der Ansatz funktioniert“, erklärte Projektleiterin Corinna Müncho.

Bei Housing First ziehen Wohnungslose nicht erst in eine Notunterkunft, sondern direkt in eine eigene Wohnung und erhalten aber weiterhin sozialpädagogische Betreuung und Beratung. Der Ansatz wurde ursprünglich in den USA entwickelt.

Betroffene mit schwerwiegenden Problemen, die teilweise jahrelange Obdachlosigkeit erlebt haben, hätten ihrem Leben so eine positive Wendung geben können, sagte Müncho. Aktuell würden über Housing First Berlin 38 Personen betreut, darunter zehn Frauen. Auf der Warteliste stünden noch sehr viele weitere Menschen. Nach ihren Angaben läuft die dreijährige Modellphase gerade aus. Die Projektpartnerschaft der Berliner Stadtmission und der Neue Chance gGmbH werde zwar weitergeführt, über die Erweiterung des Projekts müsse allerdings noch der Senat entscheiden.

Eine Weiterfinanzierung sei von der Politik zugesichert worden, eine Verdopplung des Projekts mit einem zweiten Standort sei beantragt. „Ob es eine Finanzierungszusage für den Ausbau gibt, hängt jetzt von den Entscheidungen des neuen Senats ab“, sagte Müncho.

In Berlin leben laut einer Zählung aus dem vergangenen Jahr etwa 2.000 Menschen auf der Straße. Hilfsorganisationen gehen von einer viel höheren Zahl aus.