Laschet: Gemeinsames Vorgehen der Behörden verhinderte Anschlag

Laschet: Gemeinsames Vorgehen der Behörden verhinderte Anschlag

Düsseldorf (epd). Der geplante Anschlag auf die Synagoge in Hagen ist nach Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) durch eine schnelle Zusammenarbeit von Polizei, Verfassungsschutz und Justiz verhindert worden. Laschet betonte am Dienstag in Düsseldorf, die Gefährdung von Jüdinnen und Juden durch Terrorismus sowohl von Islamisten als von rechtsextremistischen Gruppierungen müsse weiterhin ernst genommen werden.

Gegen den 16-jährigen mutmaßlichen Täter, der sich momentan in Untersuchungshaft befindet, werde derzeit ermittelt, sagte er. Auch gehe es um mögliche Verbindungen des jungen Syrers zu Hintermännern.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) forderte, die Befugnisse der deutschen Sicherheitsdienste zu erweitern. Der Hinweis auf den Täter und seine Anschlagspläne in Hagen sei aus dem Ausland von einem „befreundeten Sicherheitsdienst“ gekommen. Reul beklagte eine Abhängigkeit deutscher Ermittler von Informationen aus dem Ausland.

Die Gefährdung in NRW durch islamistische Gruppen sei weiterhin groß, sagte Reul. Mehr als 3.000 so genannte Salafisten würden im Bundesland beobachtet. Sie meisten seien 2015 aus dem Irak und aus Syrien nach Deutschland gekommen.

Polizei und Sicherheitsbehörden hatten am Mittwoch vergangener Woche Hinweise erhalten, dass der Syrer einen Anschlag auf die Synagoge in Hagen plante. Daraufhin hatte es am Mittwochabend einen Polizeieinsatz an dem jüdischen Gotteshaus gegeben, eine geplante Veranstaltung zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur wurde abgesagt. Nach der Räumung und Durchsuchung der Synagoge wurden keine gefährlichen Gegenstände im Gebäude oder im Umfeld gefunden. Die Zentralstelle Terrorismusverfolgung NRW bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf übernahm die Ermittlungen.

„Nach den bisherigen Erkenntnissen und dem vorläufigen Ergebnis der Auswertung der sichergestellten Medien steht er in Verdacht, über einen Messenger-Dienst Kontakt zu einer zurzeit nicht näher identifizierten Person gehabt zu haben, die ihm die Kenntnisse für den Bau von Sprengvorrichtungen vermittelte“, hatte die Generalstaatsanwaltschaft mit Blick auf den Verdächtigen erklärt.

Die mutmaßlichen Anschlagspläne auf eine Synagoge an dem jüdischen Feiertag hatten erneut Bestürzung ausgelöst. Vor zwei Jahren hatte in Halle an der Saale ein Rechtsextremist an Jom Kippur zwei Menschen getötet, nachdem er erfolglos versucht hatte, in die örtliche Synagoge einzudringen.