Mehr Unterstützung für Demenzkranke gefordert

Mehr Unterstützung für Demenzkranke gefordert

Berlin (epd). Zum Welt-Alzheimer-Tag am 21. September haben Experten mehr Unterstützung für Menschen mit Demenz und deren pflegende Angehörigen gefordert. „Wie dringend Unterstützung nötig ist, hat uns die Corona-Pandemie sehr deutlich vor Augen geführt“, erklärten die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie sowie die Hirnliga am Freitag in Berlin. Angehörige trügen die Hauptlast der Pflege und Betreuung und benötigten konkrete Hilfe.

Die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, Monika Knaus, forderte die nächste Bundesregierung auf, ein „flexibel einsetzbares Entlastungsbudget“ einzuführen. Dazu gehörten Lohnersatzzahlungen für Angehörige sowie die Begrenzung der Eigenanteile Demenzkranker in Heimen.

Knaus betonte zudem, wie einschneidend die Folgen der Corona-Pandemie gewesen seien. „Das Leid, das Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in dieser Zeit durch Kontaktverbote in Heimen und den Wegfall der Unterstützungsangebote erfahren haben, wollen wir nicht noch einmal erleben“, sagte sie. Es müsse alles dafür getan werden, damit die Menschen nicht wieder allein gelassen werden.

Bis 2050 werde in Deutschland fast eine Verdopplung der Zahl der an Demenzkranken von derzeit rund 1,7 Millionen auf 3 Millionen erwartet, hieß es. Der hohe und lange Pflegeaufwand stelle die sozialen Sicherungssysteme personell und finanziell vor eine Herausforderung, von der noch nicht klar sei, wie sie gemeistert werden könne, sagte die Vorsitzende der Hirnliga, Isabella Heuser.

Bis heute gebe es kein Medikament, das Alzheimer heilen kann und „es sieht auch nicht so aus, als ob wir zeitnah damit rechnen können“, erläuterte Heuser. Sie forderte, die Forschung zur Vorbeugung und Heilung der Alzheimer-Krankheit zu verstärken.