Köln, Leverkusen (epd). Zwei Pfleger eines Krankenhauses in Leverkusen stehen im Verdacht der gefährlichen Körperverletzung an Patienten. Im St. Josef Krankenhaus in Wiesdorf sollen sie mindestens seit November 2020 ohne ärztliche Anordnung und ohne medizinische Notwendigkeit Medikamente verabreicht haben, um Patientinnen und Patienten der Geriatrischen Station ruhig zu stellen, wie die Staatsanwaltschaft und die Polizei in Köln am Donnerstag mitteilten. Ein Chefarzt hatte die Pfleger angezeigt, nachdem auf der Station bei internen Überprüfungen ein überdurchschnittlicher Verbrauch von Psychopharmaka aufgefallen war.
Bei der vom Amtsgericht Leverkusen angeordneten Durchsuchung der Spinde der 43 und 52 Jahre alten Pfleger habe die Polizei „mutmaßlich tatrelevante Medikamente“ sicher gestellt. Vernehmungen von Pflegekräften, Patienten sowie deren Angehörigen dauerten noch an, hieß es. Die beiden Beschuldigten hätten sich zu den Vorwürfen nicht geäußert - sie dürften die Klinik aber nicht mehr betreten, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
