Hagen (epd). Im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten Anschlag auf die Synagoge in Hagen hat die Polizei einen 16-jährigen Jugendlichen festgenommen. Im Zuge der Ermittlungen seien insgesamt vier Menschen festgenommen worden worden, teilte die Polizei Hagen am Donnerstagvormittag via Twitter mit. Parallel fänden Durchsuchungen in Objekten in Hagen statt, um einen Tatverdacht zu erhärten oder auszuräumen. Am Mittwochabend hatte es einen Polizeieinsatz wegen einer „möglichen Gefährdungslage“ an der Synagoge gegeben. Vor Ort hatten die Beamten keine Hinweise auf eine Gefährdung festgestellt.
„Der Vorfall in Hagen weckt entsetzliche Erinnerungen an den Anschlag auf die Synagoge in Halle vor zwei Jahren“, erklärte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD): „Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden erneut einer so schrecklichen Bedrohungslage ausgesetzt sind und den Beginn ihres höchsten Festes Jom Kippur nicht friedlich gemeinsam feiern konnten.“ Lambrecht dankte den Sicherheitsbehörden für ihr konsequentes Handeln zum Schutz der Synagoge. Jetzt sei es Sache von Polizei und Justiz, die Hintergründe dieser sehr ernsten Bedrohungslage aufzuklären.
Mittwoch war der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur. Vor zwei Jahren hatte es an Jom Kippur in Halle an der Saale einen rechtsterroristischen Anschlag auf die Synagoge gegeben. Zwei Menschen kamen ums Leben.