AOK-Report: Stimmung im Unternehmen wirkt sich auf Gesundheit aus

AOK-Report: Stimmung im Unternehmen wirkt sich auf Gesundheit aus

Berlin (epd). Wie sich ein Unternehmen in einer Krise schlägt, wirkt sich laut aktuellem AOK-Fehlzeitenreport auf die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Beschäftigte, die der Resilienz - also der wahrgenommenen Widerstandsfähigkeit - ihrer Firma gute Noten geben, waren innerhalb eines Jahres im Durchschnitt an 7,7 Tagen krankgeschrieben, wie aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Report hervorgeht. Bei Beschäftigten, die die Anpassungsfähigkeit der Firma, Zusammenhalt und Unterstützung der Führung als schlecht bewerteten, waren es 11,9 krankheitsbedingte Fehltage. Nicht nur die Stimmung, sondern auch die körperliche Verfassung werde durch die soziale Resilienz eines Unternehmens beeinflusst, erläuterte der stellvertretende Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, Helmut Schröder.

Für den Fehlzeitenreport hat das Institut nach eigenen Angaben im Frühjahr rund 2.500 Beschäftigte im Alter von 20 bis 65 befragt. Mehrheitlich hätten sie ihren Unternehmen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie ein gutes Zeugnis ausgestellt. 83 Prozent fanden demnach ihr Unternehmen insgesamt gut aufgestellt, 77 Prozent fanden ihre Führungskräfte geeignet, die Krise zu meistern. Positiv auf die Widerstandsfähigkeit wirken sich Schröder zufolge ein offener Umgang mit Fehlern, ein guter Informationsfluss und schnelle Entscheidungen aus.

Während der Pandemie gab es der AOK zufolge insgesamt keinen höheren Krankenstand. Die Zahl der Fälle ist demnach zurückgegangen, insbesondere bei Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen. Dafür seien die Ausfallzeiten allerdings länger gewesen, bei einer psychischen Erkrankungen beispielsweise um vier Tage im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie.

Deutlich zugenommen haben dem Bericht zufolge während der Pandemie sogenannte emotionale Irritationen. Klagten Anfang 2020 noch rund 69 Prozent der Befragten über Probleme wie Lustlosigkeit, Nervosität oder Niedergeschlagenheit, waren es in diesem Frühjahr dem Report zufolge 88 Prozent. Der Anteil von Beschäftigten mit mindestens einer psychosomatischen Beeinträchtigung sei von 80 auf 84 Prozent gestiegen. Besonders deutlich sei der Anstieg bei Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen gewesen.