Deutschland knüpft Entwicklungshilfe für Afghanistan an Bedingungen

Deutschland knüpft Entwicklungshilfe für Afghanistan an Bedingungen

Genf (epd). Deutschland will eine mögliche Entwicklungshilfe für Afghanistan von der Achtung der Menschenrechte abhängig machen. Die machthabenden Taliban müssten insbesondere die Rechte von Mädchen und Frauen respektieren, verlangte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag in Genf.

Vor dem UN-Menschenrechtsrat kritisierte Maas die Taliban, die Mitte August die Kontrolle über das Land am Hindukusch übernommen hatten: „Dass eine Übergangsregierung von den Taliban gebildet wurde, die andere Gruppen ausschließt, war nicht das richtige Signal für internationale Kooperation und Stabilität im Land.“

Dennoch versprach der Minister, den notleidenden Menschen in Afghanistan weiter zu helfen. Deutschland werde seine humanitäre Hilfe deutlich aufstocken. Maas wollte auf einer später stattfindenden Geberkonferenz der UN am Montag in Genf einen Euro-Betrag nennen.

Während humanitäre Hilfe darauf abzielt, unmittelbar Menschen in Not zu helfen, etwa bei Hungerkrisen, ist Entwicklungshilfe mittel- bis langfristig angelegt, um einen Staat aufzubauen. Bis Ende des Jahres würden für die humanitäre Hilfe in Afghanistan 606 Millionen US-Dollar (513 Millionen Euro) gebraucht, erklärten die UN. Fast die Hälfte der rund 38 Millionen Menschen in dem Land seien auf Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen humanitären Gütern angewiesen.