Universität will Polizei für Antisemitismus sensibilisieren

Universität will Polizei für Antisemitismus sensibilisieren

Bochum (epd). Die Ruhr-Universität Bochum will künftig erforschen, wie Staatsbedienstete angemessen auf Antisemitismus reagieren können. Polizei- und Lehrkräfte sollten Antisemitismus entgegenwirken, würden darauf aber bisher kaum ausreichend vorbereitet, erklärte das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Universität am Donnerstag. Ein interdisziplinäres Forschungsteam soll ab Oktober Lehrpläne für die Ausbildung künftiger Polizisten und Pädagogen entwickeln, anwenden und evaluieren.

Um Beweggründe und Ziele von Taten überhaupt als antisemitisch deuten zu können, benötigten die Berufsgruppen thematisches Wissen, hieß es. Dazu zählten zum Beispiel Argumentationsmuster antisemitischer Positionen oder die Verbindungen zwischen Verschwörungserzählungen zu Corona und Antisemitismus.

In dem auf vier Jahre angelegten und vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt „Empathia“ sollen den Angaben zufolge zunächst die Einstellungen und das Wissen zu den Themen Antisemitismus und jüdisches Leben von den Zielgruppen erfasst werden. Darüber hinaus sollen die Polizei- und Lehrkräfte lernen, wie sie bei Antisemitismus „angemessen“ intervenieren.