Caritas will Arbeit in Afghanistan fortsetzen

Orthopädie-Projekt des katholischen Wohlfahrtsverbands Caritas in Maimana in Afghanistan
© Caritas international
"Derzeit ruhen zehn von zwölf Hilfsprojekten in Afghanistan", sagt Caritas-Präsident Peter Neher. Grund sei vor allem, dass aufgrund geschlossener Banken die finanziellen Mittel fehlten. Eine orthopädische Werkstatt sowie ein Projekt für Tuberkulose- und Leprakranke würden weiter betrieben.
Christliche Hilfsorganisation
Caritas will Arbeit in Afghanistan fortsetzen

Trotz der Machtübernahme der Taliban will die Caritas ihre Arbeit in Afghanistan fortsetzen. Seine Organisation wolle angesichts der „schieren Notlage in Afghanistan bleiben, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte Caritas-Präsident Peter Neher der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Voraussetzung seien aber eine Sicherheitsgarantie durch die Taliban sowie eine Garantie, dass Frauen gleichberechtigt arbeiten könnten.

Es zeichne sich noch nicht ab, ob diese Bedingungen erfüllt würden, fügte Neher hinzu. „Wir sind da von der Bundesregierung und ihren Verhandlungen mit den Machthabern abhängig“, sagte er. Neher zufolge sind 27 Frauen und Männer in Afghanistan für die katholische Organisation tätig.

„Wir haben viel Erfahrung vor Ort und haben unsere Arbeit nur einmal während der ersten Taliban-Herrschaft kurz eingestellt“, sagte Neher. Derzeit ruhten zehn von zwölf Projekten. Grund sei vor allem, dass aufgrund geschlossener Banken die finanziellen Mittel fehlten. Eine orthopädische Werkstatt sowie ein Projekt für Tuberkulose- und Leprakranke würden weiter betrieben.

Mitarbeiter in der orthopädischen Werkstatt in Maimana in Afghanistan.

Obwohl die Arbeit der Caritas nach Möglichkeit fortgesetzt werden soll, dringt Neher darauf, dass eine Ausreisemöglichkeit für die Ortskräfte besteht: „Es wäre wünschenswert, wenn die, die ausreisen wollen, das auch könnten.“ Die Namen der Mitarbeiter und ihrer Angehörigen sowie von früheren Beschäftigten seien dem Auswärtigen Amt gemeldet worden. Insgesamt gehe es um knapp 180 Menschen. „Von ihnen konnte bisher niemand ausgeflogen werden“, erklärte der Caritas-Präsident.