UN-Konferenz soll humanitäre Hilfe für Afghanistan mobilisieren

UN-Konferenz soll humanitäre Hilfe für Afghanistan mobilisieren
Die Taliban wollen laut einem Bericht "starke und offizielle diplomatische Beziehungen" zu Deutschland. Die Not der Menschen in Afghanistan bedrückt die Vereinten Nationen - sie planen eine Hilfekonferenz am 13. September.

Frankfurt a.M., New York (epd). Für die notleidenden Menschen in Afghanistan will UN-Generalsekretär António Guterres Unterstützung auf einer hochrangig besetzten Hilfekonferenz mobilisieren. Die Bevölkerung Afghanistan stehe vor einer humanitären Katastrophe, sagte ein UN-Sprecher am Wochenende in New York. Die UN-Konferenz soll am 13. September in Genf stattfinden.

Die UN appellierten an die radikalislamistischen Taliban, den Helfern uneingeschränkten Zugang zu den Menschen zu geben. Rund die Hälfte der 38 Millionen Einwohner Afghanistans seien auf humanitäre Hilfe in Form von Lebensmitteln, Wasser oder Medikamenten angewiesen. Die Taliban hatten Mitte August die Macht in Afghanistan an sich gerissen. Während die ausländischen Truppen das Land verlassen haben, bleiben UN-Organisationen und andere humanitäre Helfer vor Ort.

Taliban-Sprecher Zabiullah Mudschahid umriss unterdessen in der „Welt am Sonntag“ die Vorstellungen der Islamisten, wie sich die Bundesregierung positionieren solle. „Wir sollen starke und offizielle diplomatische Beziehungen zu Deutschland“, sagte er. Die Deutschen seien in Afghanistan immer willkommen gewesen, schon zu Zeiten des Königsreichs hätten sie dort viel Gutes bewirkt. „Leider haben sie sich dann den Amerikanern angeschlossen“, erklärte der Sprecher. „Aber das ist jetzt vergeben.“ Die neue Regierung der Taliban wünsche sich von Berlin ebenso wie von anderen Ländern finanzielle Unterstützung, humanitäre Hilfe und Kooperation bei Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung.