Frankfurt a.M., Kabul (epd). Beschäftigte des Gesundheitssektors in Afghanistan haben am Freitag gegen die Aussetzung der Hilfsgelder durch die Weltbank protestiert. Dies könne zur Schließung von mehr als 2.000 Gesundheitszentren führen, warnten die Frauen und Männer in der Hauptstadt Kabul, wie der afghanische TV-Sender Tolo News berichtete. Die Arbeitsstellen von etwa 26.000 Menschen seien in Gefahr. Vor dem Büro der Weltbank hielten die Vertreterinnen und Vertreter von Ärzteverbänden und medizinisches Personal eine Kundgebung ab und zeigten Schilder mit ihren Forderungen.
Die Weltbank hatte vergangene Woche angekündigt, aufgrund der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban die Finanzierung aller Projekte in Afghanistan auszusetzen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) und mehrere Länder haben einen Stopp der Afghanistan-Hilfen angekündigt, darunter auch Deutschland. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten die Geber auf, ihre Entscheidung zu überdenken.
Hilfsorganisationen warnen davor, dass unter der Aussetzung von Hilfe vor allem die afghanische Bevölkerung leidet. Die UN haben ihre Hilfsflüge nach Afghanistan aufgenommen. Aber auch sie verweisen auf die katastrophale humanitäre Lage der Bevölkerung. Etwa die Hälfte der rund 40 Millionen Afghaninnen und Afghanen sei auf Hilfe angewiesen um zu überleben.