NRW richtet zentrale Meldestelle für Antisemitismus ein

NRW richtet zentrale Meldestelle für Antisemitismus ein

Düsseldorf (epd). Das Land NRW richtet eine landesweite Meldestelle für Antisemitismus ein. In der Einrichtung, die auf die drei Standorte Düsseldorf, Köln und Dortmund verteilt werden soll, sollen künftig antisemitische Vorfälle auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenze erfasst, analysiert und dokumentiert werden, wie das NRW-Integrationsministerium am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Die vorläufige Trägerschaft der Meldestelle übernimmt bis zum 30. Juni 2022 der Landesverband der Jüdischen Gemeinden Nordrhein. Ab Juli 2022 wird die Trägerschaft an einen noch zu gründenden Verein übergeben.

Derzeit laufe noch die Aufbauphase inklusive Stellenbesetzung der Meldestelle. Mit der Fallbearbeitung solle „schnellstmöglich“ begonnen werden, hieß es. Ziel der Meldestelle sei es, eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Meldung von Vorfällen zu schaffen und das Dunkelfeld zu erhellen, um damit Grundlagen für Forschung und weitere Maßnahmen zu ermöglichen.

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, begrüßte, dass nun auch antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze erfasst werden sollten. „Dies trägt erheblich dazu bei, das sogenannte Dunkelfeld zu beleuchten und den vielfältigen Fratzen des Antisemitismus in unserer Gesellschaft mit angepassten repressiven und präventiven Maßnahmen besser entgegentreten zu können.“